Tunikenausleihe – Sei selbst ein Römer! in der Villa Borg
Die Römische Villa Borg
Teil I: Fundamente
Die Region des heutigen Saarlandes und der Mosel war schon lange vor der Ankunft der Römer ein besiedeltes Gebiet. Archäologische Funde belegen eine kontinuierliche menschliche Präsenz seit etwa 50.000 Jahren. Bevor die prächtige römische Villa Borg entstand, befand sich an derselben Stelle ein spätkeltischer Gutshof.
Die Region wurde von den Treverern bewohnt, einem germanischen oder keltischen Stamm, der zur Gruppe der Belger gehörte. Ihr Verhältnis zu Rom war komplex – Aufstände, aber auch Kooperation. Die spätere Familie der Villa Borg war romanophil, was wirtschaftlich und sozial von Vorteil war.
Die Villa lag strategisch günstig an einer Römerstraße, die Metz und Trier verband, und am Leukbach – einer wichtigen Wasserquelle. Der Übergang von Holzbauten zur Steinvilla im 1. Jahrhundert n. Chr. markierte den Beginn einer luxuriösen villa rustica.
Teil II: Leben in der Villa
Der dominus und seine Familie lebten komfortabel. Der Alltag umfasste Aufsicht über das Gut, Bäderbesuche und gesellschaftliche Verpflichtungen. Die Villa war in pars urbana (Wohnbereich) und pars rustica (Wirtschaftsteil) gegliedert.
In der pars urbana befanden sich Empfangssaal, Bad mit Frigidarium, Caldarium und Tepidarium, Gärten und Mosaike. Die pars rustica umfasste Werkstätten, Scheunen, Ställe und Sklavenquartiere. Die Gesamtfläche betrug etwa 7,5 Hektar.
Frauen führten den Haushalt, beaufsichtigten Sklaven und nahmen an geselligem Leben teil. Die Villa beherbergte 150–200 Menschen, darunter Sklaven, freie Arbeiter und Spezialisten. Die nahe gelegene Taverne diente als sozialer Treffpunkt.
Die Landwirtschaft bildete die Grundlage des Wohlstands: Ackerbau (Weizen, Gemüse), Viehzucht (Rinder, Schafe, Schweine), Weinbau, Bienenzucht. Produkte wurden entlang der Römerstraße nach Trier gehandelt. Die Badeanlage war zugleich sozialer Mittelpunkt.
Teil III: Glaube und Omen
Der Glaube in Borg war gallo-römisch geprägt – ein Mix aus keltischen und römischen Göttern: Jupiter, Merkur, Mars, Minerva, Ritona, Nemetona, Rosmerta. Ein Tempelbezirk nahe der Villa belegt die Bedeutung der Religion.
Opfergaben, Votivtafeln und Tieropfer waren üblich. Der römische Kalender war reich an Festen: Saturnalien, Lupercalien, Vinalien. Lokale keltische Feiern ergänzten den religiösen Jahreslauf. Auch der Kaiserkult hatte eine Rolle in Borg.
Omen, Traumdeutungen und Wahrsagerei waren gängige Praktiken. Auguren deuteten Zeichen wie Vogelflug oder Naturphänomene. Bestattungen folgten römischen Ritualen – aufwendig, mit Gaben und Gedenkstätten.
Teil IV: Herausforderungen und Wandel
Die Bewohner Borgs waren in die römische Verwaltung eingebunden: Steuern, Rechtsprechung, Versorgung von Beamten. Die Nähe zur Römerstraße brachte Wohlstand, aber auch Gefahren – Krankheiten, Banditen, Truppendurchzüge.
Soziale Spannungen zwischen dominus, Familie, freien Arbeitern und Sklaven waren möglich. Missernten, Marktveränderungen oder Schulden hätten wirtschaftlich belastet. Intern gab es Erbschaftsstreitigkeiten und familiäre Konflikte.
Germanische Einfälle im 3. Jahrhundert führten zur teilweisen Zerstörung, doch die Villa wurde wieder aufgebaut – ein Zeichen von Widerstandskraft. Das 4. Jahrhundert brachte das Christentum und neue religiöse Strukturen.
Teil V: Niedergang
Ende des 4. Jahrhunderts wurde die Villa endgültig aufgegeben. Ursachen: äußere Bedrohung, wirtschaftlicher Verfall, gesellschaftlicher Wandel. Nach der Aufgabe verfiel das Gut – keine Nachbesiedlung. Der Ort wurde vom Wald überwuchert.
Epilog: Wiederentdeckung
Um 1900 entdeckte Johann Schneider römische Überreste. Seit 1987 wird systematisch gegraben. 1994 begann die Rekonstruktion. 2008 war die Anlage als Museum weitgehend fertiggestellt – die einzige voll rekonstruierte Villa des Römischen Reiches.
Heute ist sie Archäologiepark, Touristenmagnet, Veranstaltungsort (z. B. Römertage, Glasbläservorführungen, römisches Kochen). Die Forschung konzentriert sich aktuell auf den Wirtschaftsbereich. Die Villa Borg bleibt ein lebendiges Zeugnis der Antike.
Willkommen in der Welt der Römer – Die Römische Villa Borg erleben!
Du willst wissen, wie man vor 2000 Jahren gelebt, gegessen, gebadet – und natürlich gebraut hat?
Dann auf nach Perl-Borg, mitten im Herzen der SaarLorLux-Region! Die Römische Villa Borg ist viel mehr als nur ein Museum.
Sie ist eine Zeitmaschine mit Geschmack, ein Archäologiepark zum Anfassen – und ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird.
Die Villa – Wo Antike auf Genuss trifft
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Die aufwändig rekonstruierte villa rustica zeigt dir auf eindrucksvolle Weise, wie privilegiertes Leben in der Antike aussah:
Ein prachtvolles Herrenhaus, das in seinen Räumen archäologische Funde präsentiert, ein römisches Bad (Therme) vom Feinsten, liebevoll gestaltete Gärten – und eine Taverne, in der du wie ein römischer Feinschmecker schlemmen kannst.
Die Taverne – Apicius lässt grüßen
Hier wird nach Originalrezepten aus der römischen Antike gekocht – inspiriert vom legendären Gourmet Apicius.
Vom Honigwein über geröstete Kichererbsen bis zum Wildschwein in Dattelsauce: Das ist nicht nur Essen, das ist ein Erlebnis!
🍺 Und was ist mit Bier?
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Klar gab’s Wein – aber in der Villa Borg wurde auch Bier gebraut! Das römische cerevisia war besonders bei der Landbevölkerung beliebt.
Heute kannst du bei Vorführungen erleben, wie damals gebraut wurde.
Das Ergebnis? Ein süffiges, leicht herbes Getränk, gewürzt mit Kräutern – und definitiv einen Schluck wert!
Dein Ticket in die Antike Eintrittspreise
Kategorie | Preis |
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Erwachsene | 6,00 € |
Ermäßigt (Schüler, Studierende, Behinderte) | 4,00 € |
Familien (2 Erw. + Kinder bis 14 J.) | 12,00 € |
Kinder bis 6 Jahre | frei |
Kinder bis 14 Jahre | 2,00 € |
Gruppen ab 20 Personen | 3,00 € p.P. |
Schulklassen | 1,50 € p.P. (2 Begleiter frei) |
Öffnungszeiten
Zeitraum | Uhrzeit |
---|---|
Februar, März, November | 11:00 – 16:00 Uhr |
April – Oktober | 10:00 – 18:00 Uhr |
Dezember & Januar | geschlossen |
Montags | Ruhetag |
Führungen – Von Gärten bis Grabung
Ob auf Deutsch, Französisch, Englisch, Niederländisch oder Luxemburgisch – hier kommt jeder auf seine Kosten:
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Klassische Führung (60 Min.) – 75,00 €
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Erweiterte Führung inkl. Museum (90 Min.) – 95,00 €
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Führung durch römische Gärten – 65,00 €
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Exklusive Führung mit Museumsleitung (90 Min.) – 150,00 €
💡 Highlight: Die Multimedia-Show „Villa Borg“ ist im Eintritt inklusive und ein perfekter Start in deinen Besuch.
Erlebnisführungen mit römischen Persönlichkeiten
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Du willst mehr als trockene Fakten? Dann begleite:
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den Sklaven Jatros
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den Legionär Tiberius
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die feine Dame Marcia Aurelia
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oder den Gutsverwalter Vicilius
Durch die Villa – mit echten Anekdoten, kleinen Theaterszenen und viel Humor! Dauer: 90 Min., Preis: 95,00 €
🎉 Feiern wie die Römer – Hochzeiten, Jubiläen, Firmenfeiern
Ob du „Ja“ sagen willst oder den 50sten Geburtstag in historischem Ambiente feiern möchtest – in der Villa Borg wird’s episch:
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Römische Taverne & Innenhof mit Fackelbeleuchtung
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Catering mit original römischer oder regionaler Küche
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Standesamtliche oder freie Trauung im Herrenhaus (ab 250,00 €)
Mitmachangebote – Für Schulklassen, Familien & Geburtstage
Erlebnis-Module (je ca. 1,5 Std.)
Modul | Aktivität | Preis |
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I | Museumsrallye | 1,50 € p.P. |
II | Kindergrabung | 105 € |
III | Öllampen töpfern | 105 € |
IV | Mosaike legen | 105 € |
V | Römische Küche | 105 € |
VI | Mosaike malen (5–6 J.) | 60 € |
VII | Speerwerfen | 60 € |
VIII | Bogenschießen | 60 € |
IX | Kleine Antike Jagd | 120 € |
X | Große Antike Jagd | 180 € |
Kindergeburtstagspaket (6–11 Jahre): ab 175 € inkl. Tuniken, Führung & Mitmachaktion!
Tunikenausleihe – Sei selbst ein Römer!
Lust auf ein Selfie im Stil von Caesar? In der Villa Borg kannst du dir Tuniken ausleihen und durch die Anlage wandeln – ein Riesenspaß, besonders für Gruppen, Hochzeiten oder Kindergeburtstage. Preise auf Anfrage.
📞 Kontakt & Anmeldung
Römische Villa Borg – Archäologiepark
Im Meeswald 1, 66706 Perl-Borg
📞 Tel.: 06865-9117-0
📧 E-Mail: info@villa-borg.de
🌐 www.villa-borg.de
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