„Römische Gastfreundschaft an der Villa Borg – Flüchtlinge aus Afrika erreichen das Saarland auf dem Leukbach“Es war ein nebliger Morgen, als die ersten Boote den sanften Verlauf des Leukbachs hinabglitten.
Unauffällig, aber voller Erwartung, trugen die einfachen Kähne eine Gruppe von 220 Menschen, die eine weite Reise hinter sich hatten –
von den Flüchtlingslagern in Kenia bis in die malerische Landschaft des Saarlandes, direkt zur römischen Villa Borg.
Antike Gastfreundschaft trifft moderne Integration
Der Hausherr der Villa Borg – und ein Museumsmitarbeiter in voller römischer Tunika – trat feierlich an den Flussrand.
„Salve, amici!“
rief er den Neuankömmlingen zu, während römische Legionäre, die sonst Touristen begeistern, symbolisch die Ankunft der Schutzsuchenden begleiteten.
Diese ungewöhnliche Begegnung wurde Teil eines einzigartigen Integrationsprojekts:
Die Villa Borg hatte sich bereiterklärt, einige der neuen Bürger in ihre römischen Rekonstruktionsarbeiten und historischen Erlebnistage einzubinden.
Die Geflüchteten, die aus Ländern mit ebenso tief verwurzelten Handwerkstraditionen kamen, fanden schnell Interesse an den Tätigkeiten auf dem Gelände.
Einsatz in der Bierverkostung – „Klimabier für alle“
Ein besonderer Moment der Integration geschah in der römischen Taverne der Villa.
Nach einer kurzen Einführung in die hohe Kunst des Brauens antiker Biere durften einige der neuen Helfer an der Klimabier-Verkostung teilnehmen.
Ihre Aufgabe? Das Bier nach römischer Tradition mit Kräutern zu verfeinern – eine Fähigkeit, die einige mit Rezepten aus ihren Heimatländern bereicherten.
So fand sich das erste „afrikanisch-römische Fusionbier“ auf der Karte der Villa Borg wieder.
Gemeinsames Festmahl im Stil der Antike
Am Abend versammelten sich die neuen Saarländer, Archäologen und Besucher der Villa Borg zum feierlichen Gastmahl.
Statt moderner Kantinenkost gab es eine Mischung aus römischen Speisen und traditionellen Gerichten aus Somalia, dem Südsudan und Äthiopien.
Die antiken Backöfen wurden eingeheizt, und bald schon duftete es nach frisch gebackenem Brot mit römischem Koriander und afrikanischen Gewürzen.
„Die Römer haben schon vor 2000 Jahren Menschen aus aller Welt empfangen – warum sollten wir es heute anders machen?“ sagte der Leiter der Villa Borg und stieß mit einem Krug frisch gebrauten Klimabiers an.
So wurde aus einer kuriosen Geschichte eine gelungene Integration – auf dem Leukbach angekommen, in der römischen Braukunst aufgenommen und mit einem Becher antiken Biers im neuen Leben angekommen. Prost!
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