Metallurgie-Projekt: Dissertation zur Erforschung römischer Metallverarbeitungstechniken in der Villa Borg


Titel: "Feuer und Eisen: Rekonstruktion und Analyse römischer Metallverarbeitungstechniken am Beispiel der Villa Borg"

Problemstellung:

Die Metallverarbeitung spielte im Römischen Reich eine zentrale Rolle. Von Werkzeugen und Waffen über Haushaltsgegenstände bis hin zu Schmuck – Metalle waren allgegenwärtig. Doch wie genau sahen die Techniken aus, mit denen die Römer Metalle verarbeiteten? Welche Öfen nutzten sie? Welche Rohstoffe standen ihnen zur Verfügung? Und welche Fertigkeiten besaßen die Handwerker?

Diese Dissertation widmet sich der Rekonstruktion und Analyse römischer Metallverarbeitungstechniken am Beispiel der Villa Borg. Durch die Kombination von archäologischen Funden, experimenteller Archäologie und ethnographischen Vergleichen soll ein umfassendes Bild der Metallurgie in der römischen Provinz Gallia Belgica gezeichnet werden.

Forschungsfragen:

  • Welche Arten von Metallen wurden in der Villa Borg verarbeitet?

  • Welche Öfen und Werkzeuge kamen zum Einsatz?

  • Wie sahen die Arbeitsabläufe in der Metallwerkstatt aus?

  • Welche Rolle spielten die Metallhandwerker in der Villa Borg und in der regionalen Wirtschaft?

  • Gab es Spezialisierungen unter den Handwerkern?

  • Wie veränderten sich die Metallverarbeitungstechniken im Laufe der Zeit?

  • Welche Einflüsse gab es aus anderen Regionen des Römischen Reiches?

Methodik:

  • Archäologische Ausgrabungen: Analyse der in der Villa Borg gefundenen Metallartefakte, Öfen, Werkzeuge und Schlacken.

  • Experimentelle Archäologie: Nachbau von römischen Öfen und Werkzeugen sowie Durchführung von Schmelz- und Schmiedeexperimenten unter Verwendung antiker Techniken.

  • Ethnographische Vergleiche: Vergleich der römischen Metallverarbeitungstechniken mit traditionellen Methoden in anderen Kulturen.

  • Literaturrecherche: Auswertung von antiken Quellen und moderner Forschungsliteratur zur römischen Metallurgie.

Zusammenarbeit mit Experten:

  • Dr. Bettina Birkenhagen (Archäologin, Villa Borg): Expertise zur Geschichte und Archäologie der Villa Borg, Bereitstellung von archäologischem Material und Kontextinformationen.

  • Frank Wiesenberg (Archäologe, Spezialist für römische Öfen): Beratung beim Nachbau römischer Öfen, Durchführung von Brennversuchen und Analyse der Ergebnisse.

  • Dr. Christoph Keller (Materialwissenschaftler): Analyse der Metallartefakte und Schlacken, Identifizierung der verwendeten Legierungen und Herstellungsverfahren.

  • Thomas Becker (Schmied, Experte für historische Schmiedetechniken): Beratung bei der Rekonstruktion von Schmiedeprozessen, Durchführung von Schmiedeexperimenten und Analyse der Ergebnisse.

Relevanz der Forschung:

Diese Dissertation leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der römischen Metallurgie und der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Provinz Gallia Belgica. Durch die enge Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten und die Kombination von archäologischen, experimentellen und ethnographischen Methoden wird ein umfassendes und innovatives Forschungsvorhaben realisiert.

Ergebnisse:

Die Dissertation soll detaillierte Erkenntnisse über die Metallverarbeitungstechniken in der Villa Borg liefern und diese in den größeren Kontext der römischen Metallurgie einordnen. Darüber hinaus soll sie dazu beitragen, die Rolle der Metallhandwerker in der römischen Gesellschaft und Wirtschaft besser zu verstehen.

Öffentlichkeitsarbeit:

Die Ergebnisse der Dissertation sollen nicht nur in Fachkreisen, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Geplant sind:

  • Publikationen in Fachzeitschriften und populärwissenschaftlichen Magazinen

  • Vorträge und Workshops in der Villa Borg und an anderen Orten

  • Ausstellung der rekonstruierten Öfen und Werkzeuge in der Villa Borg

  • Online-Dokumentation des Projekts auf der Webseite der Villa Borg

Langfristige Perspektive:

Das Metallurgie-Projekt soll auch nach Abschluss der Dissertation fortgeführt werden. Geplant sind weitere experimentelle Arbeiten, die Einbeziehung von Studenten und die Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen. Die Villa Borg soll sich zu einem Zentrum für die Erforschung und Vermittlung römischer Metallverarbeitungstechniken entwickeln.


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