Gerüchte über den Goldzahn und die mysteriösen Vorgänge in der Villa Borg die Runde machten.
Die Akte Villa Borg: Das Erbe des Goldzahns
Der Winter hatte das Saarland fest im Griff. Eisiger Wind pfiff durch die kahlen Bäume rund um die Villa Borg, und ein grauer Nebelschleier lag über dem Land. In den Räumen der Kreisverwaltung Merzig-Wadern herrschte eine gedrückte Stimmung. Die Goldzahn-Affäre hatte tiefe Spuren hinterlassen. Misstrauen und Paranoia lagen in der Luft.
Corinna Jäger, die unermüdliche Kriminalhauptkommissarin, saß in ihrem Büro und starrte auf die Akten des Falls. Die Verhaftungen der Haupttäter hatten zwar ein vorläufiges Ende gebracht, doch Jäger spürte, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt war. Zu viele Fragen waren offen geblieben, zu viele Zweifel nagten an ihr. War das Netzwerk wirklich zerschlagen? Oder gab es noch weitere Komplizen, die im Dunkeln lauerten? Und was hatte es mit der kryptischen Nachricht auf sich, die sie in den Akten gefunden hatte – „Fortsetzung“?
Jäger schüttelte den Kopf. Sie musste abschalten, sich von dem Fall zu lösen. Doch die Villa Borg ließ sie nicht los. Sie spürte, dass dieser Ort noch viele Geheimnisse barg. Geheimnisse, die ans Licht gebracht werden mussten.
Neue Bedrohung
Ein paar Tage später erhielt Jäger einen Anruf von Dr. Bettina Birkenhagen, der Archäologin der Villa Borg. Birkenhagen klang aufgeregt. "Frau Jäger, Sie müssen sofort kommen! Es gibt neue Probleme!"
Jäger eilte zur Villa Borg. Dort erwartete sie ein chaotisches Bild. Die Ausgrabungsstätte war abgesperrt, Polizeibeamte sicherten das Gelände. Birkenhagen führte Jäger zu einem neuen Fundort, der erst kürzlich freigelegt worden war.
"Wir haben einen Geheimgang entdeckt", erklärte Birkenhagen mit belegter Stimme. "Er führt zu einem unterirdischen Raum, der ... nun ja, sehen Sie selbst."
Jäger folgte Birkenhagen in den engen, feuchten Gang. Am Ende gelangten sie in einen kleinen, quadratischen Raum. Fackeln an den Wänden spendeten spärliches Licht. In der Mitte des Raumes stand ein Altar, auf dem ein menschlicher Schädel lag. Daneben befand sich ein kleines, verziertes Kästchen.
"Was ist das?", fragte Jäger mit einem Schauer.
"Wir wissen es noch nicht", antwortete Birkenhagen. "Aber es sieht aus, als hätten wir hier einen alten Kultplatz gefunden. Und der Schädel ... er scheint aus derselben Zeit zu stammen wie Lucius Septimus."
Jäger spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Hatte sie es mit einem neuen Mordfall zu tun? Oder war dies ein Hinweis auf eine noch viel größere Verschwörung?
Kreistag villa Borg |
Die Luft im Sitzungssaal des Kreistags knisterte vor Spannung. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich hatte zu einer Krisensitzung geladen, nachdem die Gerüchte über den Goldzahn und die mysteriösen Vorgänge in der Villa Borg die Runde machten.
"Meine Damen und Herren", eröffnete Schlegel-Friedrich mit ernster Stimme, "wir müssen Klarheit in diese Angelegenheit bringen. Die Reputation unseres Landkreises steht auf dem Spiel."
Frank Wagner (CDU) meldete sich als erster zu Wort: "Ich bin entsetzt über diese haltlosen Anschuldigungen! Ich habe mit dem Goldzahn und den Machenschaften in der Villa Borg nichts zu tun!"
Hermann Josef Schmidt (SPD) blickte Wagner misstrauisch an: "Das wollen wir doch mal sehen, Herr Wagner. Es gibt Zeugen, die Sie mit dem Antiquitätenhändler Disteldorf gesehen haben."
Helma Laufer (Grüne) schaltete sich ein: "Und es gibt Hinweise darauf, dass Sie mit den 'Hütern des Erbes' in Kontakt stehen."
Wagner wurde rot im Gesicht: "Das ist eine Verleumdung! Ich werde meinen Anwalt einschalten!"
Die Diskussion wurde immer hitiger.
Die Kreistagsmitglieder beschuldigten sich gegenseitig, verstrickten sich in Widersprüche und verloren die Nerven.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Kriminalhauptkommissar Paul Mass betrat den Saal.
"Ich muss Sie um Verständnis bitten, meine Damen und Herren", sagte er mit ruhiger Stimme.
"Ich habe einen Durchsuchungsbefehl für die Räumlichkeiten von Herrn Wagner."
Ein Raunen ging durch den Saal. Wagner sprang auf: "Das ist ein Skandal! Sie haben kein Recht..."
Mass unterbrach ihn kalt: "Ich habe sehr wohl ein Recht, Herr Wagner. Und ich werde es wahrnehmen."
Mass und sein Team begannen mit der Durchsuchung von Wagners Büro. Sie fanden Dokumente, die Wagners Verbindungen zu Disteldorf und den "Hütern des Erbes" belegten.
Sie fanden auch einen geheimen Safe, in dem sich eine große Menge Bargeld und ein kleines, goldenes Amulett befanden – das gleiche Amulett, das Jäger im unterirdischen Raum der Villa Borg gefunden hatte.
Wagner wurde verhaftet.
Die Beweise gegen ihn waren erdrückend.
Er wurde des Diebstahls, der Verschwörung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung beschuldigt.
Die Festnahme von Wagner war ein Schock für den Kreistag.
Die anderen Politiker waren entsetzt und verängstigt. Sie wussten, dass sie die nächsten sein könnten.
Jäger und Mass hatten einen wichtigen Erfolg erzielt.
Doch der Fall Villa Borg war noch lange nicht gelöst.
Die "Hüter des Erbes" und das "Concilium Romanum" waren immer noch auf freiem Fuß.
Und das "Auge des Mithras" war immer noch nicht gefunden.
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