Das Schicksal hat es nicht gut mit mir gemeint, und es ist mit einer schweren Bürde



Die wahre Geschichte der Villa Borg von Professor Tibatong


Sehr geehrter Herr Scherer,

mit tiefstem Bedauern und schwerem Herzen sehe ich mich genötigt, Ihnen mit dem heutigen Schreiben meine Tätigkeit im Gasthaus Scherer und jegliche damit verbundenen Verpflichtungen, im Einklang mit der römischen Gesetzgebung und den Sitten unserer ehrwürdigen Villa Borg, zu kündigen.

Das Schicksal hat es nicht gut mit mir gemeint, und es ist mit einer schweren Bürde, die meine einstigen kräftigen Glieder jetzt schwächt, dass ich diese Entscheidung treffe. 

Die heimtückische Krankheit, die man in den gelehrten Kreisen unserer Zeit als "Osteoporose" bezeichnet, hat sich meiner bemächtigt. Diese unheilvolle Erkrankung, die in jenen Tagen, als unser großes Römisches Reich erblühte, wohl gänzlich unbekannt war, zeigt nun ihre schmerzhaften und schwächenden Symptome an meinem gebrechlichen Körper.

Wie die Weisen uns lehrten, verringert sich durch diese Krankheit die Dichte der Knochen, sodass schon der kleinste Unfall oder auch ohne erkennbaren Anlass die starken Knochen, die einst die Rüstung trugen und das Schwert schwangen, brechen können. 

Die fortschreitenden Minibrüche, die meine Rückenschmerzen unerträglich machen, und die Verkrümmung meines Oberkörpers, die mich um mehr als drei Zentimeter hat schrumpfen lassen, zeugen von der bösartigen Macht dieses Übels.

Es ist eine bittere Ironie, dass ich, der ich mein ganzes Leben den Göttern gedient, die Feste in Villa Borg zelebriert und das römische Erbe bewahrt habe, nun nicht mehr in der Lage bin, meinen Pflichten nachzukommen. 

Weder die Gabe der besten Heilmittel, die unser Land zu bieten hat, noch die wohltuende Wirkung des Vitamin D und Kalziums, die meine Knochen hätten stärken sollen, können mich von dieser Qual erlösen.

Die letzten Monate waren eine fortwährende Prüfung, die meine Kraft und meinen Mut auf eine Weise

herausgefordert hat, wie ich es niemals erwartet hätte. Doch es ist nun Zeit, die Waffen niederzulegen und meinen Dienst zu beenden, ehe die Last meiner Leiden unerträglich wird und ich meinem geschätzten Gasthaus mehr zur Last falle, als dass ich ihm nützen könnte.

Ich danke Ihnen, Herr Scherer, für die vielen Jahre der Zusammenarbeit und die unzähligen Gelegenheiten, bei denen ich in Ihrer ehrwürdigen Gaststätte meinen Teil zu den Festlichkeiten und der Bewahrung unserer römischen Kultur beitragen durfte. 

Es wird mir eine bleibende Ehre sein, den Namen des Gasthauses Scherer und der Villa Borg in meiner Erinnerung zu tragen, so wie ich hoffe, dass man sich auch meiner, trotz meines Leidens, mit ein wenig Wohlwollen erinnert.

Möge die Zukunft Ihnen und Ihrem Haus Frieden und Wohlstand bringen. Ich ziehe mich nun in die Stille meines Heims zurück, um die verbleibenden Tage in Ruhe und im Kreise meiner Familie zu verbringen.

In tiefer Dankbarkeit und mit ehrerbietigem Gruß,
.

Mögen die Götter Ihnen wohlgesonnen sein.

 


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